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TOPINAMBUR

Botanik

Hausgarten

Topinambur eignet sich hervorragend als Sicht- und Windschutz, als Blütenpflanze und als schmackhafte und gerne angenommene Futterpflanze für Haustiere (Kaninchen, Zwerghasen, Geflügel, Ziegen, Ponys u.a.). Der Vorteil dieser Pflanze liegt darin, daß nur einmal gepflanzt werden muß, und dann jährlich von selbst ein Wiederaustrieb erfolgt.

Die Pflanze

Topinambur ist eine superstarke, ausdauernde, buschige Pflanze. Sie gehört zur Gattung der Sonnenblumen und kommt mit nahezu allen Böden zurecht. Bescheiden im Anspruch schießt sie dennoch bis zu 3 m hoch ins Kraut. Ihre unglaubliche Frosthärte bis -30 C gebietet dem St. Michaelshof-Team die Power-Knollen immer frisch, selbst im Winter, von Hand zu stechen und zu ernten. Gegen alle Schädlinge, ob Bakterien, Pilze etc. erweist sich das Kraftpaket Topinambur als weitgehend resistent. Seit 13 Jahren bauen wir diese Gesundheitsknolle an. Nie konnten wir auch nur ansatzweise Schwächen oder gar Krankheiten feststellen.

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Topinambur

Helianthus tuberosus

Asteraceae

Topinambur (Helianthus tuberosus L.) gehört zur Familie der Korbblütler und ist eng mit der Sonnenblume verwandt. Die Pflanze entwickelt Rhizomknollen, die als Speicherstoff Inulin enthalten. Die Knollen sind frosthart und überstehen im Boden den Winter schadlos.

Standortansprüche

Stellt geringe Ansprüche an Boden und Klima. Siebfähige, humose Sandböden mit Grundwassernähe sind günstig.

Fruchtfolge

Topinambur stellt keine besonderen Ansprüche an die Vorfrucht. Durchwuchsprobleme bestehen, wenn nach Topinambur andere Kulturen angebaut werden. Als Nachfrucht sind Mais und Feldfutter geeignet.

Düngung

Topinambur kann beträchtliche Mengen Nährstoffe anreichern. Viehhaltende Betriebe können gut 200 - 250 dt/ha Stallmist geben. Ansonsten bringt man etwa 50 - 70 kg N/ha in mineralisscher Form aus. Hinsichtlich der Grunddüngung mit Phosphor und Kali empfiehlt sich 60 kg P2O2/ha und 200 kg K2O/ha.

Anbauhinweise

Es gibt viele Parallelen zwischen Kartoffeln und Topinambur. Man benötigt etwa 15 - 20 dt Pflanzgut pro Hektar bei einem Reihenabstand von 75 cm. und einem Abstand in der Reihe von 33 - 35 cm. Gepflanzt wird zeitig im Frühjahr.

Pflanzenschutz

Topinambur kann von Echtem Mehltau, Grauschimmel und Weißfäule befalen werden. Eine Bekämpfung dieser Krankheiten ist nicht wirtschaftlich. Unkrautbekämpfung kann mechanisch erfolgen.

Ernte und Aufbereitung

Die Ernte der Knollen ist von Herbst bis Frühjahr möglich, bevorzugt werden die Knollen im Februar/März geerntet. Das Kraut verbleibt meist kurz gehäckselt auf dem Feld. Die Knollen lassen sich schlecht lagern und müssen deshalb innerhalb von 14 Tagen verarbeitet oder in Erdmieten eingelagert werden

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In Mitteleuropa verwildert Topinambur häufig und kann - wie andere Neobiota beziehungsweise Neophyten - Probleme verursachen, da sie heimische Pflanzen verdrängt, selber aber nur wenige Fressfeinde hat. Wegen des späten Blütezeitpunkts reifen die Samen in Mitteleuropa normalerweise nicht aus, so dass die Pflanzen ganz auf vegetative Vermehrung über die Wurzelknollen angewiesen sind. Im Juli und August bildet die Pflanze an den unterirdischen Ausläufern länglich -spindelförmige Knollen aus, die als Kohlehydratspeicher dienen. Aus ihnen treiben im nächsten Frühjahr neue Sprossen. Die Pflanze ist daher in der Lage, in eine bestehende Pflanzengesellschaft einzudringen und aufgrund ihres raschen Höhenwachstums im Frühjahr, bei dem die anderen Pflanzen sehr stark beschattet werden, zu verdrängen.

In Süddeutschland wird die Bezeichnung Erdbirne (Erdäpfel) auch als Name für die Kartoffel verwendet.

Topinambur wird in geringem Umfang auch als Futterpflanze für Wildfutter angebaut. Vom Wild werden vor allem die Jungtriebe zur Äsung angenommen. An ausgewachsene Pflanzen geht Wild dagegen selten, da die Blätter offensichtlich zu rau sind. Neben Wildschweinen fressen auch Bisam, Wanderratte, Schermaus und Wildkaninchen diese Knollen. Da Topinambur vor allem die Uferbereiche von Fließgewässern besiedelt, kann es hier aufgrund der Wühltätigkeiten zu größeren Schäden an der Uferbefestigung kommen.

Die Wühltätigkeit der Nager trägt außerdem zur Verbreitung der Pflanzen bei. Von Nagern freigelegte Knollen und Knollenbruchstücke werden durch Fließgewässer häufig verschwemmt und besiedeln andere Habitate dann neu.

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Ernte und Lagerung

Die Ernte der Topinamburknollen beginnt im Oktober und endet im Mai. Die Topinamburknolle ist winterfest - sie verträgt Temperaturen bis zu -15 °C und eignet sich daher ausgezeichnet zur Ernte bei Bedarf. Um auch bei tiefen Temperaturen an die Knollen zu gelangen, deckt man den Boden mit Stroh oder Heu ab. So gefriert der Boden nicht, und man kommt leicht an die Knollen heran. Topinambur kann auch für kurze Zeit im Keller gelagert werden. Die Knollen geben durch ihre dünne Haut bei der Lagerung außerhalb des Bodens viel Feuchtigkeit ab. Sie werden so schnell schrumplig, verlieren an Elastizität und faulen leicht. Dies gilt auch für eine längere Aufbewahrung im Kühlschrank. Hat man jedoch keine andere Aufbewahrungsmöglichkeit, wickelt man die Knollen in Frischhaltefolie ein und legt sie in das Gemüsefach. Ist eine Knolle doch etwas zu lange gelagert worden, kann man sie für einige Zeit in kaltes Wasser legen und ihr so ein wenig von ihrer alten Frische wiedergeben.

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